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Wie funktioniert die Kostenbeteiligung im Schweizer Gesundheitssystem?

22. September 2025

In der Schweiz beteiligen sich Versicherte an den Gesundheitskosten über Franchise, Selbstbehalt und Spitalbeitrag. Wie hoch die monatlichen Prämien ausfallen und wie viel du im Krankheitsfall selbst zahlen musst, hängt von der Höhe deiner gewählten Franchise ab. Im Folgenden erklären wir dir, welche Rolle diese drei Begriffe spielen und was sie konkret für dich bedeuten – inklusive eines einfachen Beispiels.

 

Ein Arzt notiert sich etwas

Die drei Bestandteile der Kostenbeteiligung in der Grundversicherung

In der obligatorischen Grundversicherung in der Schweiz besteht die Kostenbeteiligung aus drei zentralen Elementen:

  1. Franchise: Jährlich wählbarer Fixbetrag, den Versicherte selbst tragen, bevor die Krankenkasse Leistungen übernimmt. Für Erwachsene beträgt die gesetzliche Mindestfranchise CHF 300, die maximale liegt bei CHF 2'500; bei Kindern steigt sie von CHF 0 bis CHF 600
  2. Selbstbehalt: Sobald die Franchise erreicht ist, zahlen Versicherte 10 % der weiteren Kosten, aber bis maximal CHF 700 jährlich (Kinder: CHF 350)
  3. Spitalkostenbeitrag: Bei einem stationären Aufenthalt im Spital wird ein gesetzlicher Beitrag von CHF 15 pro Tag fällig, ausgenommen sind Kinder unter 18 Jahren, junge Erwachsene bis 25 in Ausbildung und Frauen während der Mutterschaft

Diese Regelung ist gesetzlich im Krankenversicherungsgesetz (KVG) verankert und gilt für alle Personen mit Grundversicherung.

Wahl der Franchise und Prämien-Effekt

Je höher die gewählte Franchise, desto tiefer die monatliche Versicherungsprämie und umgekehrt. Wer wenig medizinische Leistungen erwartet, kann mit einer höheren Franchise sparen; bei erwarteten höheren Gesundheitskosten lohnt sich eine tiefe Franchise.

Eine Geschichte aus dem Studienalltag

Luke, 27, kommt aus Kanada für ein Austauschsemester nach Lausanne. Beim Abschluss der Gesundheitsversicherung entscheidet er sich bei coverio für eine Franchise von CHF 500, weil er denkt: «Falls doch etwas passiert, will ich nicht zu viel zahlen.»
Alles läuft gut – bis er sich im Winter beim Snowboarden das Handgelenk bricht. Nach dem Sturz geht es ins Spital. Dort folgen Röntgenaufnahmen, ein Gipsverband, Schmerzmittel und zwei Nächte stationärer Aufenthalt zur Beobachtung. Die Gesamtrechnung: CHF 1'700 für die medizinische Behandlung plus CHF 30 Spitalbeitrag (15 CHF pro Tag).

Wie wirkt sich nun die Kostenbeteiligung aus?
• Luke zahlt zuerst seine Franchise von CHF 500.
• Von den verbleibenden CHF 1'200 übernimmt er 10 % als Selbstbehalt – das sind CHF 120.
• Hinzu kommen die CHF 30 Spitalbeitrag.

So muss Luke am Ende CHF 650 aus eigener Tasche bezahlen. Der Rest – mehr als CHF 1'000 – wird von der Krankenkasse übernommen.

Für Luke war die Entscheidung für die tiefe Franchise im Nachhinein genau richtig – er hatte überschaubare Kosten und konnte sich auf seine Genesung konzentrieren, statt auf seine Finanzen.

 

Franchise verstanden

Die Franchise ist kein komplexes Versicherungsdetail, sondern ein klar geregelter Eigenanteil. Wer das System versteht, kann bewusst entscheiden, wie viel Risiko man selbst tragen möchte – und so unangenehme Überraschungen vermeiden.

 

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