22. September 2025
In der Schweiz beteiligen sich Versicherte an den Gesundheitskosten über Franchise, Selbstbehalt und Spitalbeitrag. Wie hoch die monatlichen Prämien ausfallen und wie viel du im Krankheitsfall selbst zahlen musst, hängt von der Höhe deiner gewählten Franchise ab. Im Folgenden erklären wir dir, welche Rolle diese drei Begriffe spielen und was sie konkret für dich bedeuten – inklusive eines einfachen Beispiels.
In der obligatorischen Grundversicherung in der Schweiz besteht die Kostenbeteiligung aus drei zentralen Elementen:
Diese Regelung ist gesetzlich im Krankenversicherungsgesetz (KVG) verankert und gilt für alle Personen mit Grundversicherung.
Je höher die gewählte Franchise, desto tiefer die monatliche Versicherungsprämie und umgekehrt. Wer wenig medizinische Leistungen erwartet, kann mit einer höheren Franchise sparen; bei erwarteten höheren Gesundheitskosten lohnt sich eine tiefe Franchise.
Luke, 27, kommt aus Kanada für ein Austauschsemester nach Lausanne. Beim Abschluss der Gesundheitsversicherung entscheidet er sich bei coverio für eine Franchise von CHF 500, weil er denkt: «Falls doch etwas passiert, will ich nicht zu viel zahlen.»
Alles läuft gut – bis er sich im Winter beim Snowboarden das Handgelenk bricht. Nach dem Sturz geht es ins Spital. Dort folgen Röntgenaufnahmen, ein Gipsverband, Schmerzmittel und zwei Nächte stationärer Aufenthalt zur Beobachtung. Die Gesamtrechnung: CHF 1'700 für die medizinische Behandlung plus CHF 30 Spitalbeitrag (15 CHF pro Tag).
Wie wirkt sich nun die Kostenbeteiligung aus?
• Luke zahlt zuerst seine Franchise von CHF 500.
• Von den verbleibenden CHF 1'200 übernimmt er 10 % als Selbstbehalt – das sind CHF 120.
• Hinzu kommen die CHF 30 Spitalbeitrag.
So muss Luke am Ende CHF 650 aus eigener Tasche bezahlen. Der Rest – mehr als CHF 1'000 – wird von der Krankenkasse übernommen.
Für Luke war die Entscheidung für die tiefe Franchise im Nachhinein genau richtig – er hatte überschaubare Kosten und konnte sich auf seine Genesung konzentrieren, statt auf seine Finanzen.
Die Franchise ist kein komplexes Versicherungsdetail, sondern ein klar geregelter Eigenanteil. Wer das System versteht, kann bewusst entscheiden, wie viel Risiko man selbst tragen möchte – und so unangenehme Überraschungen vermeiden.